Der Verlust unseres treuen und liebenswerten Esels Kolja im Frühjahr hat uns tief getroffen. Über die Jahre hatte er gemeinsam mit unseren 13 Schafen und 2 Ziegen einen wichtigen Beitrag zur Bewirtschaftung unseres Grünlands geleistet. Ihr Mist war für uns von unschätzbarem Wert, denn wir betreiben eine biologische Landwirtschaft und setzen auf Kreislaufwirtschaft, um alle Nährstoffe selbst zu erwirtschaften.
Als eine vegetarische Familie war es für uns klar, dass wir unsere Tiere weder geschlachtet noch zum Verkauf als Nahrungsmittel verwendet haben. Stattdessen konnten sie alt werden und auf natürliche Weise sterben. Ehr ungewöhnlich in einer Zeit, in der Tiere oft nur als Produktionsfaktoren gesehen werden. Unser ältestes Huhn erreichte stolze 8 Jahre – ein Alter, das ein deutsches Masthuhn niemals erreichen würde, da es in der Regel nach 7-15 Wochen geschlachtet wird.
Seit langem machen wir uns Gedanken darüber wie wir unsere Nährstoffe nachhaltiger und sinnvoller erwirtschaften können. Alternative zur Tierhaltung ist es unser Grünland durch Kompostierung des Grasschnitts zu pflegen und den wertvollen Kompost unseren Topinambur-Feldern zuzuführen. Jetzt da leider unser Esel gestorben ist und die liebenswerte soziale Komponente fehlt haben wir uns schweren Herzenz dazu entschlossen unsere Schafe und Ziegen an einen kleinen Betrieb ind er Schwäbischen Alb abzugeben und mit der alternativen Bewirtschaftung des Grünlands anzufangen. Seit Mitte Juli haben wir nur noch Hühner und Katzen.
Der Schritt fühlt sich zunächst ungewöhnlich und leer an, doch aus ökologischer Sicht bietet er zahlreiche Vorteile. Wir hoffen, dass er ein wichtiger Schritt hin zu einer noch nachhaltigeren Landwirtschaft ist, bei der der Fokus auf dem Aufbau und der Regenerierung des Bodens liegt.
Unser Grasschnitt findet nun seinen Platz auf Feldrandmieten, wo wir ihn zu wertvollem Kompost umsetzen. Mit diesem Ansatz setzen wir weiterhin auf Kreislaufwirtschaft und tragen zum Erhalt und zur Verbesserung unserer Böden bei.
Wir sind zuversichtlich, dass unsere Entscheidung für eine tierfreie Landwirtschaft letztendlich ein Schritt in die richtige Richtung ist – für eine nachhaltige, gesunde Landwirtschaft und für unseren Boden.